Wirkungsziele formulieren – so geht’s

Wirkungsziele auseinander zu halten ist das eine. Das andere ist, sie so zu formulieren, dass sich aus ihnen Wirkungsindikatoren entwickeln lassen. Wirkungsindikatoren – kurz: Indikatoren – sind Anhaltspunkte dafür, ob und inwiefern eine bestimmte Wirkung tatsächlich eingetreten ist. Indikatoren bilden das Fundament für die nachfolgende Wirkungsanalyse; wir kommen später auf sie zu sprechen.

Jedenfalls, je konkreter ein bestimmtes Wirkungsziel benannt ist, desto eher lassen sich daraus Indikatoren ableiten. Und je besser die Indikatoren sind, desto erfolgversprechender wird die Wirkungsanalyse verlaufen. Deswegen kommt es darauf an, Wirkungsziele so exakt wie möglich zu benennen.

Und das geht so:


Wirkungsziele auf Ebene der Zielgruppen

Konzentrieren Sie sich zunächst auf Ihr zentrales Wirkungsziel auf Ebene der Zielgruppen.

Das zentrale Wirkungsziel ist dasjenige Ziel, auf das Sie hinarbeiten – also die Veränderung der Lebenslage der Zielgruppen. (Im Lösungsbaum wäre das der grüne Kasten, siehe Abbildung rechts.)
Wirkungsziel_PAFF

Die Leitfrage, an der Sie sich entlang hangeln können, lautet:

  • Wenn das gesellschaftliche Problem, dem Sie sich widmen, gelöst wäre, wie würde sich dann die Situation für die Zielgruppen darstellen?
Illustration Möwe rechts

Beschreiben Sie mit den Wirkungszielen Folgendes:

  • Benennen Sie eingangs die Zielgruppen, bei denen Sie etwas verändern möchten.
  • Präzisieren Sie den Zeitraum, in dem die Veränderungen eintreten sollen.
  • Greifen Sie auf Verben zurück, die beschreiben, wie sich infolge der erwünschten Wirkungen die Lebenslage der Zielgruppen verändern wird. – Welche neuen Möglichkeiten haben einzelne Individuen der Zielgruppe danach? Wie ändert sich die soziale Situation der Zielgruppe?
  • Vermeiden Sie Verneinungen; diese wecken negative Assoziationen. "Jugendliche haben einen Ausbildungsplatz" ist eine bessere Formulierung als "Jugendliche sind nicht arbeitslos". Ziele, die positiv formuliert sind, motivieren und setzen Energien frei!
  • Setzen Sie einen Fokus auf das Ergebnis Ihrer Arbeit: Anstatt "X soll erreicht werden", formulieren Sie "X liegt vor".

 

Illustration Kompass

Für die Formulierung haben sich die SMART-Kriterien als hilfreich erwiesen:

  • Spezifisch: Wirkungsziele müssen klar und eindeutig sein. Versuchen Sie daher, die Wirkungsziele so präzise und verständlich wie möglich zu formulieren, sodass sie auch von Dritten verstanden werden können.
  •  Messbar: Wirkungsziele müssen "messbar" sein. Damit ist gemeint, dass festgestellt werden kann, ob die Wirkung eingetreten ist oder nicht.
  • Akzeptiert: Die Wirkungsziele müssen von den Stakeholdern akzeptiert werden. Das bedeutet, dass ein gemeinsames Verständnis über die Wirkungsziele besteht und dass diese von allen Beteiligten mitgetragen werden.
  • Realistisch: Es muss möglich sein, die Wirkungsziele tatsächlich zu erreichen. Das bedeutet nicht, dass Sie sich sicher sein müssen, dass Sie es auf jeden Fall erreichen werden, aber es sollte zumindest im Bereich des Möglichen liegen.
  • Terminierbar: Bei der Zielformulierung ist es in vielen Fällen schwierig, einen festen Zeitpunkt zu definieren, an dem das Ziel erreicht sein muss. Dem Wirkungsziel sollte aber zumindest ein Zeitrahmen zugeordnet werden, bis wann es erreicht sein sollte. Denn ob die Wirkung während des Projekts oder erst viel später eintreten kann, macht z. B. in der Wirkungsanalyse einen wichtigen Unterschied. Ein Zeitrahmen bietet hier Orientierung.

Hierzu auch nochmal das Video aus dem vorletzten Abschnitt:

 

Wirkungsziele auf gesellschaftlicher Ebene

Wirkungsziele auf gesellschaftlicher Ebene sind stets abstrakter formuliert als die auf Ebene der Zielgruppe.

Sie beziehen sich häufig auf die gesamte (!) Gesellschaft oder einen Teil davon, etwa die Bevölkerung in einer bestimmten Region.

Sie lassen sich am besten so nutzen, indem Sie das gesellschaftliche Problem in eine positive Aussage ummünzen:

  • ohne Datum

    Wirkungsziele auf Impact-Ebene sollten Sie ohne konkretes Datum verfassen, weil sie von zu vielen Faktoren abhängen und ohnehin meist sehr langfristiger Natur sind.

  • Wenn das Problem beseitigt wäre, wie würde sich die gesamtgesellschaftliche Situation dann darstellen?
  • Checkliste für die Formulierung von Wirkungszielen