Das Wichtigste zu Beginn:
Erstens, Aktivitäten sind KEINE Wirkungsziele.
Und zweitens, es gibt zwei Ebenen von Wirkungszielen. Es gibt ...
- Wirkungsziele auf Ebene der Gesamtgesellschaft (= Impact, Stufe 7).
- Wirkungsziele auf Ebene der Zielgruppen (= Outcomes, in der Wirkungstreppe die Stufen 4-6).
Und was heißt das im Detail?
Aktivitäten sind keine Wirkungsziele
In der Vergangenheit wurden Projekte vor allem daran gemessen, welche Aktivitäten und Leistungen sie anboten. Dabei ging es in erster Linie um Kennzahlen, in zweiter um Messgrößen und in dritter wieder um Kennzahlen. Welche Wirkungen infolge der Aktivitäten erzielt wurden, interessierte selten oder nie.
Diese Fixierung auf OutputsAngebote und Produkte eines Projekts sowie deren Nutzung durch die Zielgruppe. Outputs bilden die Grundlage dafür, dass ein Projekt Wirkung erzielt. Outputs wirkt bis heute nach. Immer noch berichten viele Organisationen hauptsächlich Rumpfdaten: Welche und wie viele Leistungen bietet ein Projekt an? Welche Aktivitäten finden statt und wie viele Teilnehmende gab es?
Es ist richtig und wichtig, diese Daten zu sammeln und zu kommunizieren. Entscheidend ist aber, diese Rumpfinformationen auch mit Leben zu füllen:
- Was wurde mit all den Aktivitäten tatsächlich erreicht?
- Welchen Unterschied macht das Projekt?
- Welche Wirkungen wurden erzielt?

Die durchgeführten Aktivitäten mit den erzielten Wirkungen zu verknüpfen, gehört zum Kerngedanken der wirkungsorientierten Steuerung. Natürlich sind solche Wirkungsinformationen häufig mühsam zu erheben, und die meisten lassen sich weder messen noch in Zahlen ausdrücken.
Doch Organisationen, die mit ihrer Arbeit wirklich einen Unterschied erzielen wollen, kommen nicht umhin, sich mit ihren Wirkungszielen auseinanderzusetzen. Denn gut formulierte und klar von den Aktivitäten abgegrenzte Wirkungsziele sind die Grundlage für eine wirkungsorientierte Projektsteuerung!
Übrigens: GeldgeberInnen wie Förderstiftungen fragen zunehmend Informationen zu Wirkungszielen und Zielerreichung ab. Es ergibt also schon aus Gründen des Fundraising Sinn, sich intensiv mit den eigenen Zielen zu beschäftigen!
Wirkungsziele auf zwei Ebenen
Um Wirkungsziele zu definieren, müssen Sie wissen, bei wem Sie was konkret verändern möchten:
- Welche Zielgruppen wollen Sie erreichen?
- Was genau soll das Projekt bei der Zielgruppe verändern?
- Zu welchen Zielen auf gesellschaftlicher Ebene soll das Projekt beitragen?
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Zielgruppen einbinden!
Die Wirkungsziele Ihres Projekts sollten Sie gemeinsam mit den Zielgruppen erarbeiten. So stellen Sie sicher, dass Ihre Ziele tatsächlich realistisch sind.
Die letzte Frage verdeutlicht, dass sich Wirkungsziele auf unterschiedliche Ebenen beziehen können. Unterscheiden lassen sich, siehe Abbildung oben, ...
- Wirkungsziele auf Ebene der Zielgruppe und
- Wirkungsziele auf gesellschaftlicher Ebene.
Wirkungsziele auf Ebene der Zielgruppe (Outcomes) beschreiben die erwünschten Wirkungen bei der Zielgruppe. Welchen Nutzen hat das Projekt für die Zielgruppe, und welche Veränderungen soll es auslösen?
Wirkungsziele auf gesellschaftlicher Ebene (Impact) beschreiben die langfristigen Wirkungen, die durch das Projekt erzielt bzw. beeinflusst werden. Die Wirkungsziele auf gesellschaftlicher Ebene sind eng verknüpft mit der Vision der Organisation.
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Achtung bei Impacts!
Entwicklungen auf gesellschaftlicher Ebene werden von vielen Faktoren bestimmt! Ein kausaler Zusammenhang zwischen Projekt und Impact lässt sich häufig nur schwer und oft auch gar nicht nachweisen (zumal sich Impacts meistens auch erst nach erheblicher Zeit einstellen). Projektbezogene Wirkungsziele auf gesellschaftlicher Ebene sollten deswegen zurückhaltend formuliert werden ("Das Projekt trägt dazu bei, dass ...").
Der Lösungsbaum
Falls es Ihnen schwerfällt, Ihre Wirkungsziele zu definieren, können Sie diese auch mithilfe des Lösungsbaums erarbeiten.
Der Lösungsbaum ergibt sich, indem Sie die negativen Aussagen des Problembaums in positive Aussagen über den anzustrebenden Idealzustand übersetzen.
So wird zum Beispiel aus "Jugendliche haben keine ausreichenden Sozialkompetenzen" das ungleich lösungsorientiertere "Jugendliche besitzen ausreichende Sozialkompetenzen".
Wichtig ist, dass der Lösungsbaum für jedes Problem des Problembaums mindestens eine Lösung definiert und alle Lösungen in einem Bezug zueinander stehen.
Nebenstehend finden Sie den Lösungsbaum für PAFF.