Wo geht’s zur Wirkung? – Stufe für Stufe zur Wirkungslogik Ihres Projekts

Für das Verständnis der Wirkungslogik ist es wichtig, die einzelnen Bestandteile zu kennen und zu wissen, wie diese zusammenhängen.

Eine Wirkungslogik als Ganzes kann sich so darstellen wie in der folgenden Abbildung. 

  • Inputs

    Ressourcen

    Das, was wir ins Projekt investieren.

    • Mitarbeitende
    • Ehrenamtliche
    • Zeit
    • Geld
    • Material
    • Ausstattung
    • Räumlichkeiten
  • Outputs

    Leistungen

    Das, was wir im Projekt tun und wen wir erreichen.

    Stufe 1

    Erbrachte Leistungen, Angebote und Produkte wie z.B. Workshops, Trainings, Coachings

    Stufe 2

    Zielgruppe nutzt die Leistungen

    Stufe 3

    Zielgruppe ist zufrieden mit dem Angebot

  • Outcomes

    Wirkungen auf Ebene der Zielgruppe

    Das, was wir bei der Zielgruppe erreichen wollen.

    Stufe 4

    Zielgruppe verfügt über neues Wissen, neue Fertigkeiten, neue Fähigkeiten, kann sich eine Meinung bilden etc.

    Stufe 5

    Zielgruppe ändert wie gewünscht ihr Handeln

    Stufe 6

    Lebenslage der Zielgruppe ändert sich wie gewünscht (finanziell, sozial etc.).

  • Impact

    Wirkungen auf gesellschaftlicher Ebene

    Das, wozu wir auf gesellschaftlicher Ebene beitragen wollen.

    Stufe 7

    Es gibt erwünschte soziale, ökonomische etc. Veränderungen für die Gesamtgesellschaft bzw. die Bevölkerung einer bestimmten Region.

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Die obige Abbildung entspricht in ihrer Logik der Wirkungstreppe: Jede Stufe baut auf die andere auf. Links sind die Inputs, rechts der Impact. In der Wirkungstreppe wäre der Input ganz unten, der Impact ganz oben. (Zur Erinnerung: Die Wirkungstreppe sieht so aus ....)

Mithilfe der Wirkungslogik können Sie jederzeit prüfen, ob das Projekt noch wie geplant läuft und ob eine Maßnahme X tatsächlich Sinn ergibt.

Die Wirkungslogik setzt sich aus einzelnen Stufen zusammen. Diese stellen wir nun im Einzelnen vor:


Inputs (Ressourcen)

Die Inputs umfassen alle Mittel, die notwendig sind, um ein Projekt realistisch umsetzen zu können: also die Anzahl der haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden, deren Arbeitszeit, Gelder, Räumlichkeiten, Ausstattung, etc.

Bei PAFF sind das: 1 Projektleitung (20 Stunden pro Woche), 50 ehrenamtliche PatInnen und 4 PatengruppenbetreuerInnen (pro Person ca. 5 Stunden pro Woche), die finanziellen Mittel, der Raum im Gemeindezentrum, die Materialien für die Nachhilfe und das Bewerbungstraining sowie der Computer, der von der Projektleitung genutzt wird.


Outputs (Leistungen)

Die Angebote und Produkte, die aus dem Projekt entstehen, sind Outputs. Nutzt die Zielgruppe diese Angebote, ist das ebenfalls ein Output.

Es lassen sich drei Stufen von Outputs unterscheiden; in der Wirkungslogik sind das die Stufen 1 - 3.

PHINEO Wirkungstreppe Stufe 1-3
  • Die Outputs auf Stufe 1 sind die (zählbaren) Angebote und Produkte.

Bei PAFF sind die Outputs auf Stufe 1 die Paten- und Nachhilfestunden, die Bewerbungstrainings und die Praxis-Ratgeber für BerufsanfängerInnen.

  • Stufe 2 ist erreicht, wenn die Zielgruppe die Angebote (Outputs auf Stufe 1) nutzt.

Bei PAFF sind die Outputs auf Stufe 2 beispielsweise die Anzahl der Jugendlichen, die an den verschiedenen Angeboten teilnehmen.

Die Outputs auf den Stufen 1 und 2 lassen sich mit den eingesetzten Inputs in direkten Zusammenhang bringen, wodurch Aussagen über die effiziente Umsetzung des Projekts möglich werden.

So kann PAFF etwa ermitteln, wie viel Geld das Projekt in jeden einzelnen Jugendlichen investiert.

  • Die Outputs auf Stufe 3 spiegeln wider, ob die Angebote tatsächlich den Bedarfen der Zielgruppen entsprechen und wie zufrieden diese sind.

Die Stufe 3 bildet eine Scharnierfunktion zwischen bloßer Projektteilnahme und der Projektwirkung.

PHINEO Wirkungstreppe Stufe 3-4

Die Zufriedenheit mit einem Angebot bestimmt maßgeblich, ob dieses auch eine Wirkung bei den Teilnehmenden erzielt. Je begeisterter Teilnehmende ein Angebot nutzen, desto eher wird das zu Erfolgen führen. Gleichwohl gilt: Die Zufriedenheit der Teilnehmenden ist eine notwendige, aber keineswegs hinreichende Bedingung für das Erzielen von Wirkungen.

  • Outputs und Outcomes bei PAFF

    Der Unterschied zwischen Leistungen und Wirkungen am Beispiel PAFF: Die Patinnen und Paten arbeiten sehr engagiert. Sie initiieren und begleiten die Patenschaften, erstellen Infomaterialien und realisieren Nachhilfeangebote und Bewerbungstrainings. Die Jugendlichen aus beiden Hauptschulen sind zufrieden und nutzen die Angebote rege – aber ob und was sie dabei gelernt haben, ist unklar. Von einer Wirkung ließe sich erst sprechen, wenn sich bei den Jugendlichen positive Veränderungen ergeben, die ihnen den Schritt in die Ausbildung erleichtern.

Entscheidend für den Erfolg des Projekts ist der Schritt von den Outputs hin zu den Outcomes und Impacts. Es ist ganz wesentlich, dass Wirkungen auf der Ebene der Zielgruppe erreicht werden, optional auch auf Ebene der Gesellschaft.


Outcomes (Wirkungen auf Ebene der Zielgruppe)

Outcomes sind die Wirkungen auf Ebene der Zielgruppen. Sie verdeutlichen, auf welche positiven Veränderungen bei den Projektteilnehmenden das Projekt hinwirkt. Die Outcomes untergliedern sich dabei in drei Stufen, dargestellt in den Stufen 4 – 6 in der Wirkungslogik:

PHINEO Wirkungstreppe Stufe 4-6
  • Stufe 4 weist hin auf Veränderung auf Ebene des Wissens, der Fertigkeiten und der Einstellungen.
  • Die Wirkungen auf Stufe 5 der Wirkungslogik bauen auf Outcome-Stufe 4 auf und beschreiben die Veränderungen im Verhalten und Handeln.
  • Die Wirkungen auf Stufe 6 bauen ihrerseits auf den Outcomes auf Stufe 5 auf.

Das veränderte Verhalten bildet die Grundlage dafür, dass sich die Lebenslage der Zielgruppe verbessert, sie also beispielsweise finanziell oder sozial aufsteigt.

Im Beispiel von PAFF sind Outcomes der Stufe 4, dass die Jugendlichen neues Wissen erworben haben und infolgedessen frisch motiviert sind, sich um einen Ausbildungsplatz zu bemühen.

Outcomes auf Stufe 5 zeigen sich darin, dass die Jugendlichen ihre neu gewonnenen Kenntnisse ins praktische Handeln übersetzen und sich aktiv bewerben.

Die Outcomes auf Stufe 6 beschreiben, wie sich die Lebenslage der Jugendlichen verändert hat – einige haben einen Ausbildungsplatz ergattert, verfügen über ein Einkommen und sind damit nicht mehr auf Sozialleistungen angewiesen.

Illustration Spanten

Wirkungen auf Ebene der Gesellschaft (Impact)

Während sich bei den Outcomes die Wirkungen auf die Zielgruppen des Projekts beziehen, beschreiben die Impacts auf Stufe 7 die erwünschten Veränderungen auf gesellschaftlicher Ebene. Dies sind z.B. Veränderungen der sozialen oder ökonomischen Situation der Gesellschaft. Impacts beziehen sich stets auf einen Teil der Gesellschaft, also etwa die Bevölkerung in einem Stadtteil oder einer Region.

PHINEO Wirkungstreppe Stufe 7

Von einem Impact ließe sich bei PAFF reden, wenn infolge der Patenprojekte die Jugendarbeitslosigkeit im Stadtteil signifikant sänke.

Warum ist die Unterteilung in verschiedene Outcomestufen besonders wichtig? Würde PAFF als einziges Erfolgskriterium anlegen, wie viele Jugendliche am Ende tatsächlich einen Job gefunden haben, würde das Projekt sehr wahrscheinlich scheitern. Die Unterteilung hilft, dass nicht nur die großen, sondern auch die vielen kleinen Fortschritte nachvollzogen werden können.

Genug der Theorie! Für Ihre Projektplanung ist es notwendig, sowohl die Stufen als auch die einzelnen Elemente der Wirkungslogik in einen kausalen Zusammenhang zu bringen. Wie das geht, erfahren Sie gleich nach dem nächsten Wissens-Test.